einige Lebensläufe:
Woran erkennt man, dass die Sommerferien vor der Tür stehen? Genau. Die ersten Haustiere werden ausgesetzt.
Irgendwelche verantwortungslosen "Menschen"
wollen ihren Urlaub ungestört genießen, und wissen nicht wohin mit ihren Tieren, für die sie irgendwann die Verantwortung übernommen haben. Diese beiden Kaninchen wurden auf dem Parkplatz der K 30
Richtung Sottmar aufgefunden und sind auf dem Gnadenhof eingezogen.
Hier geben wir ihnen ein artgerechtes Zuhause, indem sie immer willkommen sind.
"Mausi"
Die Ziege Mausi kam am 22.02.17 aus sehr schlechten Verhältnissen zu uns. Sie konnte nur noch auf zwei Beinen stehen und war voller Parasiten. In ihrem ganzen Fell krabbelte es und man konnte die Haarlinge, die sich auf Mausi tummelten, mit bloßem Auge gut erkennen. Wir holten die Ziege aus ihrem früheren "zu Hause" und die ganze Fahrt über war sie ganz still und meckerte nicht ein einziges Mal, so froh war sie, da raus zu kommen. Da wir erst spät von der Rettungsaktion auf den Hof zurückkamen, kam Mausi die Nacht ersteinmal in Quarantäne und bekam Schmerzmittel und gutes Futter, bis wir mit ihr am nächsten Tag zum Tierarzt fahren konnten.
Unsere Tierärtzin konnte nur mit dem Kopf schütteln, als sie am nächsten Tag sah, in welchem Zustand sich Mausi befand. Hier im Behandlungsraum tauften wir die Ziege auf ihren jetzigen Namen. Linda, eine unserer ehrenamtlichen Helferinnen, hatte Mausi am Vortag während der Rettungsaktion immer wieder zugeflüstert: "Es wird ja alles gut, Maus.". So sind wir auf den Namen Mausi gekommen. Mausis Zustand war sehr ernst, beide Klauen der rechten Seite waren durch mangelde Pflege und Dreck stark vereitert, so dass nur durchs anfassen der Eiter herausquoll. Ohne Hilfe wäre ihr ein sehr qualvoller Tod sicher gewesen- Blutvergiftung oder Verhungern.
Doch Linda sollte Recht behalten. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich alles gut werden würde. Bereits nach wenigen Tagen war eine deutliche Verbesserung von Mausis Zustand zu erkennen. Die Parasiten auf ihrem Fell sind abgestorben und es war der Ziege langsam möglich, ihre Beine wieder zu belasten. Es ist unglaublich, wie schnell sich Mausi erholt hat.
Jetzt lebt sie mit den anderen Ziegen und Ponys zusammen. Sie ist noch ein bisschen schüchtern, hat sich aber nach dieser kurzen Zeit bereits schon super eingelebt.
Sie kann auch wieder jedes ihrer Beine belasten und hat dabei keine Schmerzen mehr. Bei uns hat Mausi wortwörtlich wieder Fuß gefasst und hat nun die Möglichkeit, bei uns auf dem Hof in Ruhe und ohne Schmerzen den Rest ihres Lebens zu verbringen.
Doch es ist für uns immer wieder unfassbar, wieviel unnötiges Leid, Tiere durch die Gattung Mensch erfahren müssen.
"Frederick"
Wenn Frederick nicht gerade auf dem Hof herumtollt schläft er meistens.
Dick in seine Decke eingekuschelt genießt er seine Kindertage.
Hier ist Frederick mit seiner roten Decke auf dem Hof unterwegs und hilft bei der täglichen Stallarbeit.
Na ja, eigentlich hält er nur alle von der Arbeit ab, weil er einfach zu niedlich ist....
Der Frischling Frederick verlor Mutter und Geschwister bei einer Treibjagd.
Er ist ca. 4-5 Wochen alt und hat neben einer Fleischwunde auch eine Knochenabsplitterung am Hinterbein.
Wir sind froh, dass es Jäger mit Herz gibt, die uns den Kleinen gebracht haben.
Sie haben ihm die Chance auf ein Leben gegeben. DANKE!!
Ab jetzt wird Frederick liebevoll von Sabine aufgezogen. Er kann z.Zt. nur auf drei Beinen laufen, folgt ihr aber trotzdem auf Schritt und Tritt, wenn er nicht gerade schläft...
Doris und Frederick
Wir sind alle sehr erfreut und dankbar, dass wir Fredericks Entwicklung ab jetzt begleiten dürfen.
Außerdem sind wir auch sehr gespannt, wen er sich als Kumpel aussucht.
Auswahl hat er genug...
" Finn"
Finn ist ca. 12 Jahre alt und kommt ursprünglich wohl aus Osteuropa.
Nachdem sein Frauchen verstorben ist, wurde Finn weitervermittelt.
Er kam zu einem älteren Herrn. Allerdings blieb er dort nicht besonders lange, da er sofort nach einem uns nicht bekannten Vorfall von den Kindern des verstorbenen Frauchens wieder abgeholt werden musste.
Die Angehörigen fuhren mit Finn zum Tierheim. Die Informationen, warum er dort nicht untergekommen ist, sind unterschiedlich.
Er konnte bei den berufstätigen Angehörigen nicht bleiben, alleine sein mochte er nicht.
Über eine andere Tierschutzorganisation kam Finn dann zu einer Frau, die ihm alles erlaubte und ihn mit Mitleid überschüttete. Da der kleine Bursche nun aber wieder ohne brauchbaren Rudelführer da stand, übernahm er diese für ihn viel zu große Verantwortung.
Mitleid ist für Herden und Rudeltiere ein Zeichen von Schwäche und belastet die Tiere, die Halt und zuverlässigen Schutz brauchen.
"Mit fühlen " ist gut, "mit leiden "ist schlecht!
Durch die Überforderung fing er an, alle Besucher in seinem neuen zu Hause zu beißen. Außerdem leckte er seine Pfoten und seine Rute wund.
Als sein neues Frauchen nicht mehr weiter wußte, wurde der Kontakt zum Gnadenhof über eine Tierärztin hergestellt, und Finn kam schließlich auf den Hof, da sein Verhalten schon neurotisch war und er immer die gleichen Wege im Zimmer lief, ohne zur Ruhe zu kommen.
Es war klar, dass es der kleine Kerl in seinem Leben nicht immer einfach gehabt hatte. Obwohl seine Bissigkeit uns bekannt war, stellte sich schon bald heraus, dass er kein böser Hund ist. Er ist schüchtern, neugierig, respektvoll und hat sein Herz auf dem rechten Fleck. Beim Gassigehen läuft er sehr gut an der Leine und er hat schon nach so kurzer Zeit mit dem Wundlecken aufgehört. Er versteht sich gut mit den anderen Hunden auf dem Hof und macht keine Probleme.
Finn ist angekommen und er scheint zu wissen, dass er nicht mehr abgeschoben wird.
"Tiffy"
Das Hunde so einiges erspüren können und in vielen Bereichen sehr sensibel und mitfühlend sind, kann wohl jeder Hundefreund bestätigen. Hunde begleiten ihren Menschen, wenn möglich, überall hin.
Tiffy begleitete ihr Herrchen bis in den Tod und obwohl dieser nicht plötzlich starb, stand Tiffy auf einmal völlig allein und ungewollt auf dieser Welt.
Die ca. 2004/2005 geborene Pudelmixdame wurde als Welpe in einen Seniorenhaushalt geholt. Der Mann saß aus Altersgründen schon im Rollstuhl und als Tiffy, die damals einen menschlichen Vornamen trug ca. 3 Jahre war, starb die Frau. Der Mann wurde morgens und abends von einem Pflegedienst versorgt, da am Tag aber niemand da war der mit Tiffy rausgehen konnte, verrichtete sie ihr "Geschäft" im Haus. Dieses hatte mehrere Parteien und nach einiger Zeit wurde sich über den Gestank beschwert. Doch an Abgabe des Hundes in ein geeignetes Zuhause dachte der Mann nicht, denn dann wäre er ja alleine.
Als der alte Herr dann ins Pflegeheim ging, nahm er Tiffy mit (klingt erstmal gut-ist es aber nicht). Die kleine Hundedame bekam ausschließlich Essen vom Tisch, mit schön viel Salz und schädlichen Gewürzen. Spaziergänge gab es nicht. Sie war also nur zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse da, an ihre Bedürfnisse - einfach mal ein Hund zu sein und kein "Menschersatz" - wurde nicht gedacht.
Bis in den Tod hinein lag sie in seinen Armen und gab ihm Nähe, schon vier Tage vorher hatte sie das Fressen eingestellt.
All dies hat die kleine sensible Hündin schon sehr viel Kraft gekostet, doch es ging noch ein wenig weiter.
Nachdem ihr Herrchen nun nicht mehr da war, an dem sie doch so hing, und der in den vergangenen 12 Jahren immer da war, wurde sie in dem Pflegeheim kurzerhand weitergereicht. So wie eine Tischdecke oder ein Wanderpokal. 7 Tage mußte sie diesen Zustand über sich ergehen lassen und immer wieder wollten die alten Leute dann nach kurzer Zeit doch keinen Hund mehr, also wieder zum Nächsten.
Dann holte eine alte Bekannte des Mannes Tiffy aus dieser Situation, da die Hündin aber nie alleine sein mußte und einen riesigen Aufstand macht, wenn es auch nur 5 Minuten sind, konnte sie in diesem Haushalt, wo alle berufstätig sind, leider nicht bleiben. Eine weiter Woche wurde mit Hilfe mehrere Tierschutzvereine und auch den sozialen Netzwerken versucht, ein Zuhause für sie zu finden - ohne Erfolg.
Der trauernde, völlig verwirrte Hund brauchte aber schnell einen Platz, wo sie gewollt und mit all ihren Eigenarten geliebt wird, damit sich sich nicht aufgibt.
Tiffy zog auf dem Gnadenhof ein.
Damit wir in solchen Fällen handeln könne, brauchen wir Ihre Hilfe, denn auch Tiffy braucht aufgrund ihrer Fehlernährung in der Vergangenheit ein spezielles Futter und Tabletten.
Tiffy mit Kumpel Filou
"Hühner "
Das sind die neuen "Hühnermädels".
Wir haben sie von einer anderen Tierschutzorganisation übernommen.
Sie stammen aus einer teilweisen Freilandhaltung (alle 3 - 4 Monate durften sie mal den auslauf benutzen/umschichtig 4000 Hühner).
Sie haben ihr Soll als Legehennen erfüllt und sollten als Suppenhühner enden.
Die harte Vergangenheit ist den Hennen anzusehen. Ihre Federn sind zerrupft und sie sehen vollkommen verwahrlost aus.
Auf dem Hof werden sie wieder aufgepäppelt und lernen wirkliche "Freilandhaltung" kennen.
September 2014: Im Alter von 8 Wochen kann eine Lebensgeschichte eigentlich noch nicht viel enthalten - Kuscheln und Toben mit Mama gibt es in dieser in der Tat nicht. Kälbchen Oskars Leben wurde anders gestaltet.
Wir erhielten einen Notruf, bei einem Landwirt sei ein Kälbchen, sehr schwach, wohl krank, es könne nicht mehr aufstehen und würde keine Nahrung mehr bekommen. Als wir eintrafen, schauten uns aus einem am Boden liegenden Körper, so dünn, dass jeder Knochen zu sehen war - ja fast mit der Hand umfasst werden konnte - große, dunkle und klare Augen an. Es gab auch etwas Dickes an dem ausgemergelten Körper, nämlich die Gelenke seiner Beine, die alle von einer schweren Entzündung betroffen waren und sicher höllische Schmerzen bereiteten.
Die Lebensbedrohlichkeit seines Zustands war offenkundig, und so wurde das Kälbchen irgendwie ins Auto verfrachtet, um zunächst zu unserer Tierärztin zu fahren.
Wir erfuhren noch, dass das Kälbchen wohl sofort nach der Geburt seiner Mutter entrissen worden war, so dass es noch nicht einmal von seiner Mutter trocken geleckt werden konnte (das Entfernen ist eine übliche Vorgehensweise in der Fleisch- und Milchindustrie!). Bald darauf habe es zu schwächeln begonnen. Irgendwann sei ein Tierarzt konsultiert worden, dessen Rat gewesen sei: "Lass liegen, der ist bald hin!" Daraufhin sei die Fütterung mit Milchaustauscher eingestellt und dem Kälbchen verdünnte Milch in einem Eimer hingestellt worden. Das Kälbchen starb jedoch nicht. Schließlich habe es nur noch Tee erhalten.
Als es am 22. September 2014 zu uns kam, war es dem Tode weit näher als dem Leben - ein Opfer der Industrie, die den Verbrauchern Billigfleisch und Billigmilch anbietet - aber auch ein Kämpfer!
Dieser tapfere Kerl erhält jetzt Hilfe in seinem Kampf, medizinische Betreuung, adäquate Nahrung (alle 2 Stunden, auch nachts!), Fürsorge und einen Namen - Oskar.
Oskars gesamter Körper ist von Entzündungen betroffen. So kann er nicht selbständig aufstehen oder auch nur seine Liegeposition wechseln. Für funktionierende Verdauungsabläufe muss Oskar aber in Bewegung kommen, er wird also von uns aufgestellt und bei jedem Schritt festgehalten. Eine Strecke von ca. 3 Metern erschöpft ihn völlig. Das nötige Hinlegen auf die mit Stroh ausgelegte Matratze ist dann wiederum mit Anstrengung und Schmerz verbunden, denn auch dafür müssen die geschwollenen Gelenke bewegt werden.
Ähnliches gilt für's Trinken. Oskar kann nicht mehr saugen, jedes Schlucken ist schmerzhaft. Das Verdauungssystem muss erst an die nahrhafte Milch gewöhnt werden. Dies wiederum ist mit Leibschmerzen verbunden. Es muss aber gelingen, Oskar so viele Nährstoffe zuzuführen, dass erstens sein Verhungern verhindert wird und zweitens genügend Energiereserven zur Bekämpfung seiner Krankheiten und für sein Wachstum aufgebaut werden.
Leider hat das erste Medikament keine Wirkung gezeitigt. Mehrfach scheint das "Pendel in Richtung Tod ausschlagen zu wollen". Oskar fällt das Atmen schwer, für jeden Atemzug öffnet sich sein kleines Maul - selbst im Liegen. Aber Oskar kämpft weiter. Nach Gabe eines zweiten und dritten Medikaments git es endlich erste Verbesserungen seines Zustands. Es stellt sich heraus, dass die Entzündung den Herzbeutel erreicht hat. Immer wieder erleidet er Fieberschübe, die sich aber medikamentös behandeln lassen. Oskar scheint zu merken, dass er nicht mehr alleine kämpfen muss.
In diesen 10 Wochen Leben gibt es 2 gute Nachrichten:
- Des Oskar hat sich jemand erbarmt und uns angerufen.
- Oskar kann selbständig seinen Kopf heben, um das Geschehen um ihn herum zu beobachten.
Noch ist Oskar nicht über den Berg...
Mitte Oktober 2014: Oskar hat inzwischen etwas an Gewicht zugelegt. Er kann sich allein auf den Beinen halten. Manchmal steht er sogar schon selbständig auf und geht einige Schritte. Die noch immer entzündeten Gelenke bereiten ihm dabei jedoch noch erhebliche Schmerzen. Wir sind darüber erleichtert, dass sein Verdauungssystem die Milchfütterung immer besser verträgt. Wir können inzwischen die Anzahl der Fütterungen auf 7 pro Tag einstellen. Bald steht die Anschaffung eines neuen Milchpulver-Sackes an. Ein solcher Sack reicht für ungefähr 4 Wochen und kostet ca. 70 EUR. Wenn Sie uns bei der Pflege Oskars helfen möchten, würden wir uns über eine Spende sehr freuen.
Es stellte sich heraus, dass Oskars Martyrium vermutlich mit einer simplen Nabelentzündung begonnen hat, die leicht hätte behoben werden können, wenn sich nur jemand gekümmert hätte. Weiterhin bekommt er ein Antibiotikum. Es ist aber noch nicht sicher, ob sein Herz die Belastung übersteht.
Wir haben leider erfolglos versucht, Oskars Mutter freizukaufen. Daher hoffen wir jetzt, dass unsere Ziegenfamilie Mickey, Minnie und Mutti sowie das Hunderudel ihm etwas familiäre Geborgenheit vermitteln und ihm dabei in dem anstrengenden Genesungsprozess helfen können.
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Damit Oskar seine Heuration in Ruhe aufessen kann, sind die Ziegen während der Fütterung in ihrer eigenen "Abteilung". Nach dem Essen kommen alle Vier wieder zusammen.
Noch ist Oskar nicht über den Berg...
07. November 2014: Oskar steht jetzt doch schon ganz gut da! Sein Magen verträgt inzwischen so große Mengen, dass wir seine Mahlzeiten auf 5 Mal täglich einstellen konnten. Wir nutzen die Fütterungen dazu, ihn zu kleinen "Ausflügen" auf dem Hofgelände zu animieren. Nach anfänglicher Scheu beginnt Oskar mittlerweile den Hof recht selbstbewusst zu erobern.
Bei der letzten tierärztlichen Untersuchung konnte auch eine erhebliche Verbesserung seiner Herzgeräusche festgestellt werden. Oskar geht es also schon viel besser.
November 2014: Hier fühlt sich Oskar mit anderen Tieren offensichtlich recht wohl. Er macht große Fortschritte. Zusammen mit der Ziegenkindergruppe erkundet er auf kleinen Ausflügen den Hof. Dabei werden sein Selbstvertrauen und seine Muskulatur gleichermaßen gestärkt. Beides hilft ihm weiter auf dem Weg zur Gesundung.
Bingo, geboren am 11.04.1980
Er ist der Grundstein für die Pferdeabteilung und begleitet uns seit ungefähr 1983. Als Turnierpony hat er so einiges miterleben müssen, von dem wir heute Abstand nehmen möchten. Mit schier unendlicher Geduld ertrug er die Stimmungsschwankungen seiner pubertierenden Reiterin. Als damals das Ende seiner Turnierkarriere erreicht war, kam ein Verkauf nicht in Frage. Rückblickend muss man sagen, dass es auch hier einiges wieder gutzumachen gibt, und das versuchen wir jeden Tag! (Bingo ging am 26.01. 2012, nachdem er Sabine 29 Jahre begleitet hat, der Verlust ist unglaublich groß)
Sarentino, geboren am 11.06.1994
Unsere Aufmerksamkeit wurde auf Sarentino gelenkt, als eine Bekannte sich ein Pferd kaufen wollte und uns die Neugier mit trieb. Da stand er, der damals einjährige kleine Kerl, der damals fast nur aus Haut und Knochen bestand. Er wurde schon als Fohlen derart massiv misshandelt, dass er auf dem linken Auge erblindet ist. Außerdem fehlen ihm auf der linken Seite in der oberen Zahnreihe fast sämtliche Zähne. Die völlig unzureichende Futterversorgung im Fohlenalter führte durch den Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu einer Knochenfehlbildung und -fehlstellung. Sarentino benötigt seither einen Spezialbeschlag, um lahmfrei laufen zu können. Er ist sehr schnell aus der Ruhe zu bringen, reagiert oft mit Angst und Nervosität und verliert dadurch immer deutlich sichtbar an Gewicht. Dadurch benötigt er große Mengen an Futter, um sein Gewicht überhaupt auf Normalniveau zu halten.
Vorlieben: Sarentino mag es, wenn seine Mähne gekämmt wird. Außerdem genießt er es, um die Ohren herum gekrault zu werden. Auch beim Massieren der Nüstern entspannt er sich gut.( Tino ging am 15.09.2016, er hat so sehr gekämpft und wollte noch, doch der Körper konnte nicht mehr)
Geralin, geboren am 20.02.1991
Bei Geralin handelt es sich um ein Turnierpferd im Ruhestand. Als Freizeitpferd mag sie allerdings nicht so recht herhalten, da sie äußerst sensibel auf Hand- und Schenkelhilfen reagiert und bei „Reitfehlern“ in diesem Bereich auch gern mit Steigen, Buckeln und Ausschlagen reagiert. Gesundheitlich ist sie durch Überbeine und Verknöcherungen im Hufbereich (Schale) etwas eingeschränkt. Geralin ist die Begleitung und der Ruhepol in Sarentinos Leben. Man könnte meinen, die beiden seien ein altes Ehepaar. Sind sie zusammen, stänkern sie sich gegenseitig an, aber sobald der andere sich auch nur wenige Meter entfernt hat, wird gewiehert, bis sie wieder vereint sind. Klar, dass sie in benachbarten Boxen schlafen…
Vorlieben: Alles, was essbar ist. Und Geralin bewegt sich gern.
Kenny, geboren 1999
In den ersten fünf Jahren seines Lebens hat Kenny leider kaum Futter, Auslauf und Pflege bekommen. Die Mangelernährung hat ihre Spuren hinterlassen. So haben sich bei Kenny ein Krüppelhuf und verschiedene Gelenkprobleme gebildet. Außerdem ist er äußerst futterneidisch, wobei er auch oft nicht zwischen Mensch und Tier unterscheidet. So gibt es dann doch gelegentlich mal einen schmerzhaften Pferdekuss. Doch man kann Kenny dieses Verhalten nicht übel nehmen, denn er hat auch auf psychischer Ebene einiges zu verkraften. Außer der schlechten Haltung musste Kenny nämlich miterleben, wie bei einem Feuer sein Stall abbrannte und sämtliche seiner Stallgenossen dabei ums Leben kamen. Seine Vorbesitzer haben ihn dann einfach auf einem kahlen Acker angepflockt, bis er von ein paar Spaziergängern freigekauft und zu einem Schutzhof in Berlin gebracht wurde. Dort konnte er aufgrund seiner doch extremen Eigenarten jedoch nicht lange bleiben, so dass er schließlich zu uns kam. Nach wie vor lässt er sich nicht gern anfassen oder putzen. Vor allem die Hufpflege gestaltet sich schwierig, weil ihm immer noch das Vertrauen in den Menschen fehlt. Kenny ist ein großer Sturkopf, der grundsätzlich immer erst einmal gegen alles ist. Und er ist ein leidenschaftlicher Ausbrecher, der immer eine Lücke im Zaun entdeckt.
Vorlieben: In Ruhe gelassen werden und fressen.
Don, geboren 1997
Der kleine Don ist mit seinen ca. 85 cm der Kleinste in der Pferdeabteilung und der ständige Begleiter von Kenny. Er stammt aus einem Zirkus, der zwangsweise geschlossen wurde. Don war zu dieser Zeit ungefähr 4 Jahre alt, noch Hengst und nicht eingeritten. Er kam dann leider nicht in liebevolle, fachkundige Hände, sondern in eher ungeordnete Verhältnisse einer kinderreichen Familie, die leider nicht in der Lage war, ihm mit Ruhe etwas beizubringen. Er bekam viele Schläge und Tritte. Und als das Interesse an dem „Spielzeug Don“ schwand, wurde er teilweise über sehr ausgedehnte Zeiträume in einen aus Paletten errichteten Stall bzw. Käfig gesperrt. Einen Auslauf gab es nicht.
Als wir Don bei uns aufgenommen haben, war er derart verängstigt, dass er beim einfachen Führen immer wieder nach vorne losschoss, wenn sich hinter ihm auch nur ein Blatt im Wind bewegte. Hufpflege war gänzlich unmöglich, denn Don bekam beim Berühren der Beine sofort Panik, stieg, schmiss sich auf den Boden oder rannte uns über den Haufen. Inzwischen hat Don wieder etwas Vertrauen gefasst, so dass er sich ganz gern putzen lässt und auch die notwendige Hufpflege erträgt. Er ist ein lieber, immer noch sehr schreckhafter kleiner Kerl.
Vorlieben: Streicheln am Kopf und natürlich fressen. Es ist schon erstaunlich, was in dieses kleine Shetty hineinpasst.
Don ist am 24.05.2018 nach kurzer Krankheit von uns gegangen.
Jack, geboren im April 2006
Der ungewöhnlich groß gewachsene Cockerspaniel kam als Welpe in eine Familie, in der es wohl einige Alkohol- und Gewaltprobleme gab. Es wurde offensichtlich versäumt, sich das nötige Fachwissen über den Umgang mit dieser doch recht dominanten und eigensinnigen Hunderasse anzueignen. Das mangelnde Wissen wurde in der Erziehung des Hundes jedenfalls durch rohe Gewalt ersetzt. Daraus resultiert ein heute innerhalb des Hauses schwierig zu berechnender Hund, der einen nicht in Worte fassbaren psychischen Schaden davongetragen hat. Sobald Jack eine Situation von früher wieder zu erkennen meint oder nicht einschätzen kann, kann es sein, dass er unvermittelt in den Angriff übergeht. Glücklicherweise trifft dies nur auf sein Verhalten innerhalb des Hauses zu. Beim Spazierengehen ist er ein fast normaler Hund.
Nach den Berichten des Tierschutzes wurde Jack mit einer Dachlatte verprügelt. Dies muss wohl meist am Abend geschehen sein, denn nach unseren Beobachtungen macht er bei Einbruch der Dunkelheit fast so etwas wie eine Wesensänderung durch, so dass er in Situationen, die tagsüber gar kein Problem darstellen (z.B. nah an sein Hundekissen herantreten) äußerst gereizt und aggressiv reagiert. Es ist auch deutlich, dass das „Platz“ machen, sich also auf Kommando hinzulegen, immer wieder eine große psychische Belastung für ihn darstellt, so dass wir davon ausgehen, dass durch seine Vorbesitzer auch auf den liegenden und sich unterwerfenden Junghund weiter eingeschlagen worden sein muss. Leider haben seine Vorbesitzer ihn erst an den Tierschutz abgegeben, als die Situation eskalierte und Jack sich zur Wehr setzte, indem er seinem „Herrchen“ eine ordentliche Fleischwunde zufügte. In der Folgezeit wurde er aufgrund seines geringen Alters und seiner sympathischen Ausstrahlung mehrfach vermittelt. Seine neuen Besitzer waren jedoch aufgrund der entwickelten Eigenarten und des Aggressionspotentials dieses Hundes schnell überfordert und verängstigt. Jacks zahlreiche Rippenbrüche und die sonstigen körperlichen Schäden sind längst verheilt, doch die psychischen Wunden sind noch offen und werden ihn wohl sein Leben lang an seine Vergangenheit erinnern. Manche Menschen sagen: „So ein Hund sollte eingeschläfert werden, oder?“. Doch Jack ist kein böser Hund. Menschen haben ihm das Vertrauen genommen. Und es ist noch nicht zu spät, es ihm wieder zu geben. Er war schließlich, als er im Februar 2008 zu uns kam, erst ca. 2 Jahre alt. Natürlich ist unser alltägliches Leben enorm durch Jack bestimmt, da jede Handlung, jeder Schritt in seiner Gegenwart überlegt sein will. Bei jeder Bewegung wird er genau beobachtet, um sein Verhalten zunehmend besser einschätzen zu können. Dem gegenüber gibt es aber auch so viele Momente, in denen er verspielt und scheinbar ohne Angst ist, sich wie ein Welpe aufführt und seine Hundekindheit nachholt und langsam, ganz langsam wieder Vertrauen fasst. Es wird immer wieder deutlich, wie viel Mühe er sich gibt, uns, seinen neuen Besitzern zu gefallen, auch wenn ihn die Vergangenheit noch oft einholt und blockiert (siehe Foto rechts).
Vorlieben: Jack spielt für sein Leben gern mit quietschenden Gummispielzeugen. Natürlich liebt er Spaziergänge und manchmal Schmusen bei Tage.
Robby, geboren im Januar 1998
Der schwarze Cocker stammt aus einem nahe gelegenen Tierheim und lebt erst seit Juli 2008 bei uns. Im Tierheim wurde er nach 9jähriger (!) Familienzugehörigkeit abgegeben, weil er seiner Besitzerin eine Bisswunde zugefügt hat. Robby hat sehr unter dem Verlust seines Zuhauses gelitten und kam mit der Situation im Tierheim auch nach mehrwöchigem Aufenthalt nicht gut zurecht. Seine Vermittlungsaussichten und die Perspektive auf ein neues Zuhause waren aufgrund seines Alters und seiner Fellfarbe nicht besonders gut. Sein auffallend häufiges Grummeln - ein Geräusch, das wir anfangs für Knurren hielten, das Robby jedoch auch von sich gibt, wenn er etwas sichtlich genießt - hat ihm den Spitznamen „Grummelhund“ eingetragen. Auch er ist ein dominanter Sturkopf, der bei seinen früheren Besitzern wohl etwas zu viel Mitspracherecht hatte. Robby bettelt gern nach Futter, und das hat ihn letztendlich ins Tierheim gebracht. Denn die Bissverletzung ist am Mittagstisch entstanden, wo er anstelle des angebotenen Salatblattes die Hand seines Frauchens bevorzugt oder vielleicht auch einfach nur erwischt hat. Jedenfalls ist Robby für sein Alter noch erstaunlich lernfähig und körperlich absolut fit, so dass er selbst den deutlich jüngeren Jack beim Spazierenrennen leicht abhängt.
Vorlieben: Leckerlies jeder Art, Autofahren und Laufen (Robby ging 2010)
Jule, geboren ca. 1997
Die kleine Mischlingsdame kam 2001 zu uns, nachdem ihre damalige Halterin sie abgeben wollte. Dass es Jule nicht gut ging und dass sie sehr unter den Haltungsbedingungen litt, war einfach nicht zu übersehen. Unsere kleine Maus musste auf einem Hinterhof mit ca. 10 - 12 anderen Hunden leben, die alle viel größer waren als Jule. Als Schutz vor kalter Witterung stand den Hunden lediglich ein Kellerraum zur Verfügung. Ein paar alte Sofas und anderer Sperrmüll auf dem Hof komplettierten das „Zuhause“. Durch Schweine- und Rinderknochen, an denen vermutlich lange Zeit zuvor mal etwas Essbares für die Hunde war, und jede Menge Müll glich der Hof eher einer Deponie. Wie leider so oft, konnte das Veterinäramt nicht viel unternehmen, da Futter und Wasser in vermeintlich ausreichender Menge vorhanden waren.
Wir konnten nicht genau recherchieren, was tatsächlich im Einzelnen mit Jule passiert ist. Spätere Röntgenuntersuchungen haben aber ergeben, dass im Hals- und im Lendenwirbelbereich zwei Wirbel beschädigt sind, was nach Einschätzung des Tierarztes auf massive Gewalteinwirkung zurückzuführen ist. Jule ist im Rückenbereich sehr empfindlich und bekommt sehr leicht starke, lang anhaltende Schmerzen, sobald sie auch nur etwas zu kalt ist. Sie trägt daher ständig (außer natürlich im Sommer) eine Hundejacke.
Jule ist zweifellos unsere kleine Prinzessin, und nachdem sie anfangs ein schüchterner und ängstlicher kleiner Hund war, ist nach etlichen Bachblütentherapien, mit Unterstützung homöopathischer Medizin und vor allem durch viele Schmusestunden eine selbstbewusste und sehr (!) anhängliche kleine Jule geworden. Ihr neu erworbenes Selbstbewusstsein demonstriert sie auch gerne gegenüber unseren beiden Rüden Jack und Robby. Wenn einer der beiden es tatsächlich wagt, in ihre Nähe zu kommen, wenn sie auf ihrem Stammplatz auf dem Sofa liegt, hagelt es Jule-Schimpfe. Wir freuen uns sehr über Jules Entwicklung und darüber, dass sie offensichtlich wirklich dankbar ist für ihr richtiges Zuhause.
Vorlieben: ins Bett springen (was sie eigentlich nicht soll) und unter der Decke verkriechen, da ist es auch ohne Hundejacke ja so schön warm. (Julchen ging 2010)
Lucy & Zwerg, geboren ca. 2002
Zwerg (←) wurde seinerzeit im Tierheim abgegeben, und Lucy (→) wurde einfach ausgesetzt, bevor sie ins Tierheim gebracht wurde. Die beiden Zwergkaninchen haben dort (vor allem für ihr Alter) schon viel zu viel Zeit verbringen müssen, denn leider haben chronisch kranke Tiere kaum eine Chance, vermittelt zu werden. Lucy und Zwerg leiden nämlich an Kaninchenschnupfen. Dabei handelt es sich zwar um eine chronische Krankheit, nach unseren Beobachtungen ist die Lebensqualität der beiden dadurch aber kaum eingeschränkt. Die beiden sind sehr lebenslustig und geben im Freigehege oft richtig Gas. Zwerg ist aufgrund seiner ausgeprägten Neugier sehr zutraulich und nimmt sogar Futter aus der Hand.
Babsi, geboren ca. 2002
Das Stallkaninchen Babsi kam mit ihrer blinden Schwester zu uns. Bereits vor ihrer Geburt stand fest, dass der komplette Wurf totgeschlagen werden sollte. Und als wir über eine Bekannte davon erfahren hatten, versuchten wir natürlich, den Besitzer von Babsis Mutter umzustimmen, was uns schließlich nach etlichen Besuchen zum Glück auch gelungen ist. Im Tierschutz ist halt oft Hartnäckigkeit gefragt.
Für Babsis Bruder haben wir schnell ein schönes Zuhause gefunden, und Babsi sowie ihre blinde Schwester Betty haben wir bei uns aufgenommen. Leider ist Betty im Spätsommer 2008 gestorben. Sie fehlt uns sehr, und sie wird uns in guter Erinnerung bleiben. Denn durch sie durften wir lernen, dass auch Tiere mit einer Behinderung über einen ausgeprägten Lebenswillen verfügen und ein durchaus erfülltes Leben führen können. Betty war im Freigehege fast genauso aktiv wie die anderen Kaninchen, obwohl ihr Leben mit der Behinderung sicherlich nicht immer einfach war. Aber schließlich ist auch ein Leben ohne Behinderung nicht immer einfach, oder?
Browny, geboren ca. 2004
Das Zwergkaninchen Browny gehörte früher einem Landwirt, der das Kaninchen als Geschenk für seine Kinder angeschafft und schließlich erkannt hat, dass niemand sich so recht um das Tier kümmern wollte. In der Landwirtschaft gibt es wahrscheinlich viele, die das Problem kurzerhand auf drastische Weise mit dem Knüppel "gelöst" hätten. Insofern sind wir natürlich froh, weil er sich dazu entschlossen hat, Browny am Leben zu lassen und bei uns abzugeben.
In seinem früheren Zuhause hatte Browny zwar ausreichend Platz in seiner zum Kaninchengehege umfunktionierten Schweinebucht. Aber das Stroh und auch das Futter hatten wohl schon bessere Zeiten erlebt. Doch wirklich schlimm muss für Browny wohl die Kastration gewesen sein, die an ihm im Alter von ca. 2 Jahren durch den Landwirt selbst vorgenommen wurde (was aus gutem Grund verboten ist). Denn leider hat er zu viel weg geschnitten, so dass die Kastration eigentlich nur als Amputation bezeichnet werden kann. Browny leidet zudem auch noch unter chronischem Schnupfen.
Susi & Seppel
Susi und ihr Freund Seppel haben aufgrund ihrer lang andauernden Notlage in einer viel zu kleinen Behausung, die durch eine dicke Schicht Mist noch zusätzlich auf die Hälfte reduziert war, erhebliche gesundheitliche Schäden davongetragen. Die mangelhafte Bewegungsfreiheit hat vor allem eine ausgeprägte Muskelschwäche-Erkrankung bei den beiden Kaninchen hervorgerufen, die ihnen noch lange zu schaffen gemacht hat und wohl dauerhaft ihre Spuren hinterlassen wird. Das Überleben der beiden konnte nur durch eine sehr aufwändige tiermedizinische Betreuung und sehr viel Pflege gewährleistet werden. Das linke Bild zeigt Susi am Tag der Aufnahme in den Gnadenhof, das rechte 3 Monate später.
Susi und Seppel leben seit März 2009 auf dem Gnadenhof, und ihr Zustand hat sich seither mehr als stabilisiert. Inzwischen sind sie sogar soweit, dass wir sie in die Gruppe der anderen Kaninchen integrieren konnten. Das Leben in der Gruppe und der tägliche Auslauf auf ca. 300m² Grünfläche mit vielen Versteckmöglichkeiten bereitet ihnen sichtlich Freude.
Das folgende Bild zeigt Seppel:
Stella, geboren 2006
Über den bisherigen Lebensweg der sehr liebenswerten, ca. 3-jährigen Friesenmixstute Stella liegen leider keine zuverlässigen Erkenntnisse vor. Angesichts ihres Zustandes, in dem sie im April 2009 (Foto links) zu ihrer vorherigen Halterin kam, ist aber davon auszugehen, dass sie es bis dahin nicht besonders gut hatte.
Im September 2009 wurde dann die Diagnose gestellt, dass Stella unter Ataxie leidet – einer Schädigung des Zentralnervensystems, das eine Störung der Bewegungsabläufe und der Körperhaltung hervorruft. Nachdem damit feststand, dass sie wohl niemals reitbar sein wird, war für Stella einfach kein Platz mehr. Ihre Halterin hat jedoch ein Herz gezeigt und sich dazu entschlossen, Stella eine Chance auf unserem Gnadenhof zu geben und nicht an einen Schlachter zu verkaufen.
Stella lebt nun seit Anfang Oktober 2009 bei uns (Foto rechts). Hier erhält sie eine umfangreiche und leider sehr kostenintensive medizinische Behandlung, die sich nach unserer Überzeugung aber durchaus lohnt. Denn da Stella noch sehr jung ist, bestehen gute Perspektiven, ihren Zustand noch deutlich zu verbessern und ihr ein schönes Leben zu ermöglichen.
Freddy, geboren 1996
Bei seinem früheren Halter ist Freddy oft im Mofa-Anhänger mitgefahren. Es kam zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem Freddy zwar nicht erheblich verletzt wurde, der jedoch dazu führte, dass das Veterinäramt auf die insgesamt nicht artgerechte Haltung aufmerksam geworden ist, so dass Freddy schließlich ins Tierheim kam.
Als Freddy uns dort über den Weg gelaufen ist, war seine außergewöhnlich große Verzweifelung sofort zu spüren. Es war ganz offensichtlich, dass er dafür einen guten Grund hatte. Denn Freddy ist blind. Hinzu kommt, dass sein langjähriger, vierbeiniger Weggefährte plötzlich nicht mehr bei ihm war. Der kleine Terrier-Mix war nämlich gemeinsam mit Freddy in dem Anhänger festgebunden, als der Unfall geschah. Leider hat er dabei derart erhebliche Verletzungen davongetragen, dass er kurz nach der Ankunft im Tierheim schließlich gestorben ist, so dass Freddy allein zurückgeblieben ist.
Freddy hat unter der Situation im Tierheim sehr gelitten. Die ungewohnte Umgebung hinter Gittern mit der ständigen Unruhe und der Verlust seines Zuhauses und seines Weggefährten, der „für ihn gesehen“ und ihm das Leben mit seiner Behinderung erleichtert hatte, haben Freddy schwer zugesetzt.
Inzwischen hat er sich aber in unserer kleinen Hundeabteilung richtig gut eingelebt und in dem Cockerspaniel Robby einen neuen Freund gefunden. Und obwohl Freddy Katzen eigentlich gar nicht mag, kann er den Beginn einer Freundschaft zu Murmel nicht mehr verheimlichen.
Cara und Lina
Cara (im Bild links) und Lina sind zwei griechische Laufhunde (Bracken-Mischlinge), die ca. im Jahre 2007 / 2008 geboren wurden. In Griechenland wurden sie offenbar zum Zwecke der Entsorgung in ein tiefes Erdloch geworfen. Wahrscheinlich wurde dabei Caras Knie derart schwer verletzt, dass das rechte hintere Kniegelenk unrettbar zerstört ist; die Kniescheibe hat sich verschoben.
Eine englische Tierschützerin hat in privater Eigeninitiative die Reise der beiden Hunde von Griechenland nach Belgien in eine dortige Pflegestelle organisiert und bezahlt. Da in Belgien aber keine Vermittlung ausländischer Hunde möglich ist, drohte die schon sicher geglaubte Rettung zu platzen. Via Internet erreichte uns ein Hilferuf, und kurzfristig konnte die Rettungsplanung geändert werden. Da der Flug nach Belgien bereits gebucht und bezahlt war,
wurden die zwei zunächst dorthin geflogen, um dann per Auto nach Köln weitertransportiert zu werden, wo sie umstiegen, um schließlich in Klein Biewende einzuziehen.
Hier bei uns haben sie eine medizinische
Grundversorgung und Parasitenabwehr erhalten. Durch Spenden konnte Caras Hinterlauf durch eine
aufwändige Operation wieder in eine natürliche Position gebracht werden und wir bedanken uns, an alle, die dafür gespendet haben. Cara geht es nun wieder sehr gut und beide Bracken-Mischlinge fühlen sich sichtlich wohl bei uns.
Ninchen
Mai 2011: Wir erhielten einen Hilferuf bezüglich einer 8-jährigen Golden Retrieverin, deren über 80-jährige
Besitzerin mit der "aggressiven" Hündin nicht mehr zurechtkam. Außerdem habe die Hündin schon seit 8 Tagen
nichts mehr gegessen...
Beim Kennenlernen vermittelte sich der Eindruck eines freundlichen, sehr alten und trägen Hundes. Wie sich im Gespräch mit der Besitzerin zeigte, bestand aufgrund des körperlichen Befindens der Hündin akuter Handlungsbedarf, es sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden - außerdem solle die Hündin "in gute Hände kommen"...
Als das Grundstück verlassen werden sollte, hielt Ninchen kurz an der Gartenpforte inne, als würde sie nicht glauben können, jetzt wirklich da durch zu dürfen, sie hatte ihr Leben fast ausschließlich im Garten verbracht. Das letzte Ausführen lag schon mehrere Jahre zurück. Nachdem das Grundstück verlassen war, warf Ninchen nicht einen einzigen Blick zurück. Sehr willig stieg sie ins Auto und auch während der Fahrt blickte sie nur "ihrem neuen Leben entgegen" - nicht zurück.
Sie hatte große abdominale Schmerzen und war völlig verwurmt. Durch lange Fehlernährung war ihr gesamtes Verdauungssystem "total aus den Fugen". Wie sich später herausstellte, war sie außerdem trächtig. Sie musste vorerst unter eine sehr engmaschige ärztliche Kontrolle. Selbst als sie nach einigen Wochen in unser Hunderudel einzog, war noch nicht klar, ob sie überleben würde. In den vergangenen Wochen hat Ninchen eine Fehlgeburt erlitten, eine Totaloperation erhalten, erste Spaziergänge und Bekanntschaft mit hochwertigem Hundefutter gemacht. An Letzteres müssen sowohl sie, als auch ihr Verdauungssystem langsam gewöhnt werden.
Sie wird lebenslang gesundheitliche Schäden behalten, doch fängt für sie nun dennoch ein Leben mit Zuneigung, sozialer Bindungen und Freude an.
... wird fortgesetzt
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